Das Ambrosianum ist ein Studienjahr – d.h., hier wird Neues gelernt und es werden Prüfungen absolviert, in denen die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten unter Beweis gestellt werden. Doch eine umfassende Bildung geht über rein vordergründiges Lernen hinaus: Ich werde als Mensch immer weiter „gebildet“, indem ich Neues entdecke, mit bereits Angeeignetem verknüpfe und mir so etwas zunächst Fremdes zu etwas Vertrautem mache. So hat Bildung am Ambrosianum zwei Seiten: Auf der einen Seite ist es ein Erlebnis, all das, was bereits in mir ist, hervorzuholen und so meine eigenen Schätze zu heben, von denen ich manchmal noch gar nicht wusste, dass ich sie habe – etwa wenn im College gleich zu Beginn des Jahres Präsentationen vor der Gruppe gehalten werden müssen. Auf der anderen Seite steht die Erfahrung, mit wirklich Neuen konfrontiert zu werden, etwa beim Erlernen der antiken Sprachen Latein, Griechisch und Hebräisch im Sprachenjahr: Unbekannte Schriftzeichen, philosophische und biblische Gedanken, die aus der Antike über Jahrtausende auf uns kommen, und vieles, dass zunächst tatsächlich „auswendig“ zu lernen ist (bevor es dann „inwendig“ zu wirken beginnen kann). Hier zeigt sich die Herausforderung aber auch das Glück, Fremdes zunächst zuzulassen und es mir dann Schritt für Schritt vertraut zu machen. Die Kulturtechnik des „Übersetzens“, die im Ambrosianum eine wichtige Rolle spielt, bringt dies auf den Punkt: Die fremden Wörter der Ausgangssprache werden zu den eigenen in der Zielsprache gemacht, was eine Sensibilität für beide Seiten erfordert – ein differenzierter Aneignungsprozess, der sich auch auf andere Lebensbereich übertragen lässt. Zu all diesem will dich das Jahr im Ambrosianum ermutigen und befähigen.
Das Leitbild des Ambrosianums: 1. Bildung – Mein Wissen erweitern
/in Allgemein /von Jörg KohrDas Ambrosianum ist ein Studienjahr – d.h., hier wird Neues gelernt und es werden Prüfungen absolviert, in denen die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten unter Beweis gestellt werden. Doch eine umfassende Bildung geht über rein vordergründiges Lernen hinaus: Ich werde als Mensch immer weiter „gebildet“, indem ich Neues entdecke, mit bereits Angeeignetem verknüpfe und mir so etwas zunächst Fremdes zu etwas Vertrautem mache. So hat Bildung am Ambrosianum zwei Seiten: Auf der einen Seite ist es ein Erlebnis, all das, was bereits in mir ist, hervorzuholen und so meine eigenen Schätze zu heben, von denen ich manchmal noch gar nicht wusste, dass ich sie habe – etwa wenn im College gleich zu Beginn des Jahres Präsentationen vor der Gruppe gehalten werden müssen. Auf der anderen Seite steht die Erfahrung, mit wirklich Neuen konfrontiert zu werden, etwa beim Erlernen der antiken Sprachen Latein, Griechisch und Hebräisch im Sprachenjahr: Unbekannte Schriftzeichen, philosophische und biblische Gedanken, die aus der Antike über Jahrtausende auf uns kommen, und vieles, dass zunächst tatsächlich „auswendig“ zu lernen ist (bevor es dann „inwendig“ zu wirken beginnen kann). Hier zeigt sich die Herausforderung aber auch das Glück, Fremdes zunächst zuzulassen und es mir dann Schritt für Schritt vertraut zu machen. Die Kulturtechnik des „Übersetzens“, die im Ambrosianum eine wichtige Rolle spielt, bringt dies auf den Punkt: Die fremden Wörter der Ausgangssprache werden zu den eigenen in der Zielsprache gemacht, was eine Sensibilität für beide Seiten erfordert – ein differenzierter Aneignungsprozess, der sich auch auf andere Lebensbereich übertragen lässt. Zu all diesem will dich das Jahr im Ambrosianum ermutigen und befähigen.